Menschen sind Traglinge
Der Mensch wird als physiologische Frühgeburt geboren und sollte bestenfalls noch 12 Monate am Körper der Mutter verbringen, um artgemäß reifen und sich entwickeln zu können. An verschiedenen angeborenen Reflexen des Babys (z.B. Moro-Reflex - Festklammern am Haarkleid der Mutter; Anhocken der Beine beim Hochheben) kann man erkennen, dass Menschen Traglinge (genaugenommen aktive Traglinge) sind. Durch das evolutionsbedingte, mittlerweile fehlende Haarkleid der Mutter ist das Kind auf eine Unterstützung (z.B. Arm, Tragetuch, etc.) angewiesen.
Die Wirbelsäule des Neugeborenen weist eine C-Form auf (Totalkyphose) und verlangt eine dementsprechend runde Stützung. Zusätzlich können die beim Kind noch viel empfindlicheren Bandscheiben (werden bei Kindern durchblutet) ihre Federungsaufgabe am besten in der Aufrechten erfüllen.
Auch die Hüftentwicklung ist im Neugeborenenalter noch nicht ausgereift und verlangt nach einer Spreizung, die vom richtigen Tragen unterstützt wird.
Ganz abgesehen von der körperlichen Entwicklung möchte man seinem Kind von Anfang an die Nähe und Geborgenheit geben, die es braucht um eine starke Eltern-Kind-Bindung aufzubauen.
Der Mensch als Tragling ist von der Evolution her auf die Nähe einer Bezugsperson angewiesen. Traglinge zeichnen sich durch das Verhalten aus, zu weinen wenn sie alleine abgelegt werden und zufrieden zu sein, sobald sie die Nähe "Ihrer" Menschen spüren. Der Instinkt, so wie in freier Wildbahn in akuter Lebensgefahr zu sein wenn man alleine und hilflos wo liegt, ist beim Menschen heute nach wie vor vorhanden und erklärt die Angst, die solch eine Situation für ein Baby mitbringent! Deshalb: BABYS KÖNNEN NICHT VERWÖHNT WERDEN!!! Ihre Wünsche (nach Nähe und Nahrung) sind Grundbedüfnisse und sichern gewissermaßen das Überleben.
Kuschle und trag dein Baby deshalb mit gutem Gewissen! Hör auf dein Bauchgefühl und tu nichts was sich für dich nicht richtig anfühlt - das ist der Schlüssel zu einer guten Eltern-Kind-Beziehung.